gerstenkorn

Ein Gerstenkorn (Hordeolum), dieser kleine, aber schmerzhafte Knubbel am Augenlid, ist lästig. Doch keine Panik! Dieser Artikel erklärt umfassend Ursachen, Symptome, Behandlung und Vorbeugung. Wir zeigen Ihnen, wann Hausmittel helfen und wann der Arztbesuch notwendig ist.

Gerstenkorn: Ursachen und Symptome

Ein Gerstenkorn entsteht durch eine Entzündung eines Haarfollikels oder einer Talgdrüse am Augenlid. Oft ist das Bakterium Staphylococcus aureus (ein gewöhnlicher Hautkeim) die Ursache. Die Folge: ein roter, schmerzhafter Knubbel, der oft geschwollen und warm ist. Manchmal bildet sich Eiter. Wussten Sie, dass die meisten Gerstenkörner innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst abheilen?

Typische Symptome eines Gerstenkorns:

  • Schmerzhafte Schwellung am Augenlid
  • Rötung und Wärmegefühl der betroffenen Stelle
  • Empfindlichkeit bei Berührung
  • Mögliche Eiterbildung
  • Manchmal Juckreiz und Brennen

Berühren Sie Ihr Auge nicht unnötig bei Auftreten dieser Symptome. Eine gute Hygiene ist entscheidend.

Gerstenkorn behandeln: Hausmittel und medizinische Interventionen

Die Behandlung hängt vom Schweregrad ab. Oftmals helfen schon einfache Hausmittel. Bei anhaltenden oder starken Beschwerden ist jedoch ein Arztbesuch unerlässlich.

Erste Hilfe: Die Wärmekompresse

Die Wärmekompresse ist ein bewährtes Hausmittel. Sie wirkt entzündungshemmend und fördert die Heilung.

Anwendung:

  1. Gründliche Händewaschung mit lauwarmem Wasser und Seife.
  2. Ein sauberes Tuch mit lauwarmem (nicht heißem!) Wasser anfeuchten und gut ausdrücken.
  3. Die Kompresse für 10-15 Minuten auf das geschlossene Augenlid legen. Die Wärme sollte angenehm sein, nicht unangenehm heiß.
  4. Mehrmals täglich wiederholen (z.B. morgens und abends). Verwenden Sie für jede Anwendung ein frisches Tuch.

Wichtig: Vermeiden Sie zu heißes Wasser, um die empfindliche Augenhaut nicht zu schädigen.

Wann zum Arzt?

Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn:

  • Das Gerstenkorn nach zwei Wochen nicht abheilt oder sich verschlimmert.
  • Starke Schmerzen auftreten oder zunehmen.
  • Das Sehvermögen beeinträchtigt ist.
  • Das Gerstenkorn ungewöhnlich groß ist.
  • Zusätzliche Symptome wie Fieber oder starke Schwellung auftreten.

Der Arzt kann Antibiotika-Salben oder -Augentropfen verschreiben oder, in seltenen Fällen, den Eiter chirurgisch entfernen. Wussten Sie, dass die Wahl des Antibiotikums von der Art des Erregers und seiner Resistenz abhängt?

Inneres vs. Äußeres Gerstenkorn

Es gibt einen wichtigen Unterschied: das äußere und das innere Gerstenkorn.

  • Äußeres Gerstenkorn: Befindet sich am äußeren Rand des Augenlids.
  • Inneres Gerstenkorn: Liegt tiefer im Augenlid, oft in Verbindung mit den Meibom-Drüsen (wichtig für die Tränenproduktion). Ein inneres Gerstenkorn kann sich schneller ausbreiten und benötigt möglicherweise eine intensivere Behandlung. Oft ist eine lokale Anwendung von Antibiotika ausreichend.

Risikofaktoren für Gerstenkörner

Besonders gefährdet sind Menschen mit:

  • Diabetes
  • Rosazea
  • Seborrhoischem Ekzem
  • Schwachem Immunsystem

Bei diesen Erkrankungen ist eine besonders sorgfältige Hygiene wichtig, um das Risiko zu verringern. Wie häufig waschen Sie sich die Hände?

Vorbeugung: Hygiene ist der Schlüssel

Die beste Strategie ist die Vorbeugung. Achten Sie auf folgende Punkte:

  1. Händewaschen: Regelmäßiges und gründliches Händewaschen, besonders vor dem Berühren der Augen.
  2. Nicht reiben: Vermeiden Sie das Reiben der Augen.
  3. Kosmetik: Verwenden Sie sauberes Make-up und entfernen Sie es gründlich vor dem Schlafengehen. Achten Sie auf die Haltbarkeit Ihrer Produkte.
  4. Kontaktlinsen: Bei Kontaktlinsen ist eine sorgfältige Reinigung und Pflege unerlässlich.

Zusammenfassung: Gerstenkorn – meist harmlos, aber unangenehm

Ein Gerstenkorn ist meist harmlos und heilt von selbst ab. Mit einfachen Hausmitteln und guter Hygiene können Sie die Beschwerden lindern. Bei anhaltenden oder starken Symptomen ist jedoch ein Arztbesuch wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.

Behandlung des inneren Gerstenkorns: Antibiotikaauswahl und Anwendung

Symptome eines inneren Gerstenkorns:

  • Schwellung und Rötung des Augenlids
  • Starke Schmerzen und Druckgefühl
  • Juckreiz und Brennen
  • Tränendes Auge
  • Lichtempfindlichkeit

Behandlung des inneren Gerstenkorns:

Die Behandlung zielt auf die Bekämpfung der Infektion und Linderung der Symptome. Oft reicht eine lokale Therapie mit Antibiotika-Salben oder -Augentropfen. Bei schweren Fällen kann eine systemische Antibiotika-Therapie notwendig werden. Die Wahl des Antibiotikums hängt vom Erreger und der Resistenzlage ab. Warme Kompressen können unterstützend wirken, ihre Wirksamkeit ist aber umstritten. Ein chirurgischer Eingriff ist selten notwendig. Bei wiederkehrenden Gerstenkörnern sollte nach Grunderkrankungen gesucht werden.

¹ https://www.medpertise.de/gerstenkorn/inneres-gerstenkorn/ (Zugriff: 05.07.2025)